„Für kleine Kinder eine Katastrophe“ – Kinderneurologin kritisch bei Baby-Gadget

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Bei der Kindererziehung vertrauen viele Eltern auf technische Hilfsmittel. Eine Expertin für Kinderneurologie warnt davor.

Es ist mitten in der Nacht, das Baby kann sich scheinbar nicht beruhigen und schreit immer weiter: In dieser Stresssituation setzen einige Eltern auf technische Geräte, um das Kind vom Weinen abzubringen. In den vergangenen Jahren kamen immer mehr Produkte auf den Markt, die kleine Kinder beruhigen, beschäftigen oder ruhig stellen sollen. Bei vielen Eltern sind zum Beispiel Federwiegen beliebt, welche Babys mit schaukelnden Bewegungen beruhigen. Zudem gibt es sogenannte Kinderwagenschaukler, die an Buggys und Babyschalen montiert werden und durch Vibrationen beim Einschlafen helfen sollen.

Auch Plüschtiere mit Herzschlaggeräuschen oder solche, die das Baby rhythmisch tätscheln, werden von einigen Eltern eingesetzt. Sind derartige Hilfsmittel eine sinnvolle Entlastung für gestresste Mütter und Väter? „Viele Produkte wie Federwiegen oder Wippen mit Vibrationsfunktion sind schlichtweg Geldmacherei“, sagt Ursula Felderhoff-Müser BuzzFeed News Deutschland von Ippen.Media. Sie ist Direktorin der Klinik für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Essen und Fachärztin für Neonatologie und Neuropädiatrie.

Diese Geräte seien „kein Must-have“ und gerade für junge Familien könnten sie eine große finanzielle Belastung darstellen. Besonders junge Eltern würden bei der Erziehung ihres ersten Kinds oft auf solche Trendprodukte hereinfallen. Sie suchten „nach Erleichterung, und die Industrie nutzt das gnadenlos aus. Gerade Produkte, die Elternkontakt ersetzen sollen, sind für kleine Kinder eine Katastrophe“, sagt Felderhoff-Müser. Dieser menschliche Kontakt sei entscheidend: „Ich bin oft schockiert, wenn ich sehe, wie Kinder im Kinderwagen sitzen und Blickkontakt zu ihren Eltern suchen, während diese mit ihrem Smartphone beschäftigt sind“, sagt die Ärztin.

Kinderärztin: Nähe von den Eltern bringt mehr als technische Hilfsmittel

Manche Kinder würden mit Bewegungen intestine einschlafen, da sie es so noch aus dem Mutterleib kennen würden und reagieren somit intestine auf das Schaukeln der Federwiege. Den gleichen Effekt könnten Eltern oder Großeltern allerdings auch erreichen, wenn sie die Kinder selbst in den Schlaf schaukeln und wiegen. Die Kinderneurologin betont: „Viel besser ist es, wenn Eltern einfach Nähe geben. Fünf Minuten Mutter- oder Vaternähe bringen oft mehr als ein Tätschelspielzeug.“

Die Kinder würden zudem sehr schnell aus den Wiegen herauswachsen, weshalb das Produkt nur kurze Zeit in Benutzung sei. Und es gebe noch weitere Nachteile: „Wenn Kinder zu groß werden oder sich stärker bewegen und das Gestell nicht stabil ist, kann die ganze Konstruktion umkippen“, warnt die Ärztin. Sie betont zudem, dass es nicht pathologisch sei, wenn ein Baby in den ersten Monaten abends schreie. Häufig sei der Grund eine Reizüberflutung, „leider verlassen sich viele Eltern heute nicht mehr auf ihre Intuition.“

IMAGO / Depositphotos
Wenn Babys schreien, ist das meist nicht pathologisch, sondern regular. © Baby in Krippe mit Schnuller

Eltern ziehen immer häufiger Social Media zu Rat

Neben mechanischen Produkten wie Wiegen, Wippen oder Plüschtieren gibt es auch andere Arten, um Kinder abzulenken und zu beruhigen. So greifen manche Eltern auf Tablets oder Smartphones zurück. „Die starke Nutzung von Tablets ist ein zunehmendes Problem“, sagt Felderhoff-Müser BuzzFeed News Deutschland. Bei der Mediennutzung sei die Dosis entscheidend. Eine Viertelstunde mit dem Tablet zu spielen, sie „kein Weltuntergang“, aber: „Es fehlt an Bewegung, an Sport, an frischer Luft. Eltern müssen sorgsam auswählen, welche Spielzeuge und Medien sie ihren Kindern geben.“

Felderhoff-Müser warnt junge Eltern davor, sich zu stark von Social Media beeinflussen zu lassen: „Ich beobachte zunehmend, dass Eltern immer ängstlicher werden. Alles muss perfekt sein“. Dabei gebe es kein Patentrezept für die Erziehung, da jedes Kind ohnehin einen eigenen Charakter habe. „Manche Kinder sind ruhiger, andere machen mehr Krawall. Das ist regular.“

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